AKTUELLES

LANDARBEITERKAMMER FÜR SALZBURG

 

 

Berufsjägertag in Stegenwald

 

14.06.2022

 

Nach mehreren Jahren Coronapause trafen sich am 10. Juni in Stegenwald im Pongau, Salzburgs Berufsjäger um sich im sportlichen Wettkampf um den Titel des besten Schützen herauszufordern. Mit 100 Meter stehend „angestrichen“ auf den Fuchs stellte sich das erste Ziel des Tages auch als das herausforderndste dar. Im Anschluss wurden noch auf 200 Meter sitzend und liegend über Rucksack eine Gams bzw. ein Rehbock ins Visier genommen. Trotz der großen Distanzen und des zunehmend mehr und mehr verrauchten Schießstandes profilierten sich die Weidmänner als ausgesprochen zielsicher. Da eine Vielzahl den perfekten Score, 60 Punkte bei 6 Schüssen erreichte, konnten die Gewinner nur über die Abweichung der Treffer von der Mitte des Ziels ermittelt werden. Aber auch all jene bei denen der ein oder andere Schuss daneben ging konnten sich bei der anschließenden Siegerehrung mit Tombola über diverse Preise, zur Verfügung gestellt von zahlreichen Sponsoren aus der Branche, freuen. Bevor die Flinten geladen wurden stand allerdings der administrative Teil des Berufsjägertages am Programm. Neben den Wahlen des Vorstandes und der einzelnen Bezirksobmänner wurden verdiente Berufsjäger, unter denen mehrere schon seit Jahrzehnten ihre Reviere pflegen, von Salzburgs Landesjägermeister Maximilian Mayr-Melnhof und dem alten, wie neu gewählten, Landesobmann der Berufsjäger, Josef Messner, für ihre Tätigkeit ausgezeichnet. Neben der Auszeichnung verdienter Kollegen wurde auch der Nachwuchs willkommen geheißen. Die dreijährige duale Berufsausbildung wird im kommenden Jahr österreichweit angeglichen wodurch ein bundeslandübergreifender Revierwechsel wesentlich vereinfacht werden soll. Neben dem jagdlichen Aspekt wird in dieser auch große Bedeutung auf die Vermittlung von fundiertem forstlichen Wissen gelegt.

Auch Kollegen aus dem benachbarten Bayern und Tirol wohnten der Veranstaltung bei und beteiligten sich aktiv an Gesprächen, eine länderübergreifende Koordinierung ist auch in dieser Branche von großer Bedeutung, kennt doch das Wild keine Landesgrenzen. Letztendlich führte die Diskussion auch am momentan medial stark vertretenen Thema des Wolfes nicht vorbei. Diesbezüglich häufen sich die Bedenken der Jagdtreibenden immer mehr. Nicht nur in Hinblick auf einen gesunden Wildbestand im heimischen Hochland, sondern vor allem auch bezüglich der Bewirtschaftung des Almraumes. Insbesondere im Hochland ist eine wolfsichere Einzäunung der Weidealmen faktisch unmöglich und grob unwirtschaftlich. Wie dem Wolf in Zukunft begegnet, und wie stark dessen Eingriff in die heimische Fauna werden wird, kann wohl aktuell noch niemand seriös prognostizieren. Eine genau Beobachtung und Dokumentation der sich vermehrenden Populationen ist momentan Hauptaugenmerk der professionellen Waidmänner. Für welchen endgültigen Weg sich die Gesetzgeber im Umgang mit dem Wolf letztendlich entscheiden werden, wird erst die Zukunft zeigen. Bis dahin wird es aller Voraussicht nach noch zu vielen Diskussionen mit oftmals diametral entgegengesetzten Meinungen kommen.  Salzburgs Berufsjäger setzen sich jedenfalls aktiv dafür ein Bestandteil dieser Gespräche zu sein, verbringt doch kaum jemand so viel Zeit in unserer Natur und hat einen so starken und realen Zugang zu den Wildtieren. In Summe eine äußerst gelungene Veranstaltung welche es bewerkstelligte administrative Aufgaben, einen sportlichen Wettkampf und fachliche Diskussionen gelungen unter einem Hut zu vereinen. Die Landarbeiterkammer Salzburg bedankt sich für die Einladung und wünscht den Berufsjägern ein kräftiges Waidmannsheil und erfolgreiche Tätigkeit in ihren jeweiligen Revieren, bis das nächste Mal zum sportlichen Wettkampf die Büchsen geladen werden.

 

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