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LANDARBEITERKAMMER FÜR SALZBURG
Unser Nationalteam geht mit der Motorsäge auf Medaillenjagd. 30 Nationen kämpfen um die Edelmetalle
17.04.2023
Von 19.4.2023 bis 22.4.2023 findet in der Stadt Tartu in Estland die 34. Forst-Weltmeisterschaft statt. Österreich wird durch Jürgen Erlacher, Johannes Meisenbichler, Mathias Morgenstern, Michael Ramsbacher und Barbara Rinnhofer bei den Wettkämpfen vertreten. Unterstützt werden unsere Wettkämpferin und unsere Wettkämpfer vom Forstwettkampfverein Österreich, der sich auch um die Betreuung vor Ort kümmert. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und alles Gute für die Wettkämpfe.
Das österreichische Nationalteam reist in den kommenden Tagen nach Estland zur 34. Forstwettkampf-WM. Mit im Gepäck: Große Ambitionen und die Hoffnung auf Edelmetall, wenn es von 19. bis 22. April in Tartu um die Medaillen geht. Am 19. April ist es in Estland endlich soweit: Die 34. Auflage der Forstwettkampf-Weltmeisterschaft wird eröffnet. Die weltweite Pandemie und der Ukraine-Konflikt hatten in den letzten Jahren die Weltmeisterschaft mehrfach verhindert. Umso mehr freut sich die Forstwettkampf-Community auf dieses sportliche Kräftemessen. Für Österreich gehen dabei Jürgen Erlacher, Johannes Meisenbichler, Mathias Morgenstern, Michael Ramsbacher und Barbara Rinnhofer mit der Motorsäge auf Medaillenjagd.
Die drei Profis
In der Profiklasse gehen mit Jürgen Erlacher und Mathias Morgenstern zwei
WM-erprobte Kärntner ins Rennen, die auch bereits WM-Medaillen ihr Eigen nennen
dürfen. Beide waren bei der letzten WM Teil der
rot-weiß-roten Mannschaft, die Bronze im Teambewerb eroberte. Morgenstern trug
sich zudem 2014 als Junioren-Champion in die WM-Annalen ein; Erlacher ist
amtierender Weltmeister im Kettenwechseln. Mit Johannes Meisenbichler
komplettiert ein WM-Neuling das heimische Aufgebot. Er bewies allerdings vor
wenigen Tagen beim Ländervergleichskampf mit Deutschland und Südtirol, dass er
mit internationalen Topathleten mithalten kann - führte er das Klassement doch
sogar vor dem Schlussbewerb an!
Der Junior
Im U24-Bewerb - auch Juniorenklasse genannt - geht eine stolze Serie weiter:
Seit 2012 sind ausschließlich junge Kärntner für Österreich an den Start
gegangen. Diesmal heißt der junge Kärntner Michael Ramsbacher.
Bei seinem WM-Debüt hofft er dabei auf das Gesetz einer weiteren Serie, denn
die Kärntner brachten bei den letzten vier Weltmeisterschaften zuverlässig
Edelmetall mit nach Hause.
Die Forstwettkämpferin
Zum zweiten Mal finden im Rahmen der Forstwettkampf-WM auch Damenbewerbe statt.
Für Österreich greift dieses Jahr Barbara Rinnhofer
nach der Motorsäge und hoffentlich auch nach WM-Medaillen. Die Tierärztin aus
Langenwang in der Steiermark freut sich auf ihren WM-Auftritt: „Ich hätte in
der Qualifikation nicht gedacht, dass ich es schaffe. Es ist ein Wahnsinn,
jetzt zur WM fahren zu dürfen.“ Nun hoffen Rinnhofer
& Co, an die rot-weiß-roten Erfolge bei der letzten Weltmeisterschaft
anknüpfen zu können: 2018 konnten die heimischen Athleten in Norwegen gleich
neun Medaillen (2x Gold, 3x Silber, 4x Bronze) abräumen.
Über den Forstwettkampfverein Österreich
Der gemeinnützige Verein fördert die Austragung von Forstberufswettkämpfen in
Österreich. Insbesondere unterstützt er die österreichischen Teilnehmer/innen
an Welt- und Europameisterschaften. Die Forstwettkämpfe dienen u.a. dazu, den
Sicherheitsaspekt in der Forstarbeit sowie die forstliche Ausbildung ins
Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken.
Die Forstwettkampf-Weltmeisterschaft 2023
Die 34. Forstwettkampf-WM findet 2023 von 19. bis 12. April in Tartu statt. In
der zweitgrößten Stadt Estlands werden die weltbesten Forstwettkämpfer aus rund
20 Nationen um Medaillen kämpfen. Neben den Einzelbewerben (Kettenwechsel,
Kombinierter Schnitt, Präzisionsschnitt, Zielfällung und Entasten), den daraus
resultierenden Team- und Gesamtwertungen wird auch wieder der spektakuläre
Staffelwettbewerb, die Länderstafette, ausgetragen. Neben den Profis kämpfen
auch wieder die Junioren und Damen um WM-Edelmetall.
Die fünf WM-Einzeldisziplinen
- Kettenwechsel: Schwert wenden und Kette wechseln,
lautet hier die Devise. Die Motorsäge muss dabei wieder einsatzbereit
zusammengesetzt werden, denn die Bewerbe Kombinierter Schnitt und
Präzisionsschnitt müssen ohne weitere Veränderungen an der Maschine damit
durchgeführt werden.
- Kombinationsschnitt: Von zwei Stämmen wird je eine 3
bis 8 cm dicke Holzscheibe abgeschnitten. Die Schwierigkeit dabei ist, dass von
unten und oben nur bis zur Hälfte des Stammes geschnitten werden darf. Beide
Schnitte sollten sich ohne Versatz treffen und rechtwinklig zur Stammachse
durchgeführt werden.
- Präzisionsschnitt: Wie beim kombinierten Schnitt
wird von zwei Stämmen eine 3 bis 8 cm dicke Holzscheibe abgeschnitten - diesmal
aber nur von oben. Allerdings sind die Stämme bei dieser Disziplin auf einem
Brett am Boden befestigt. Die Scheibe soll möglichst vollständig abgeschnitten
werden, ohne jedoch das Brett anzuritzen. Eine Sägemehlschicht versperrt den
Athleten zusätzlich die Sicht auf die Kontaktzone zwischen Stamm und Brett -
hier sind Augenmaß und Fingerspitzengefühl gefragt.
- Zielfällung: Innerhalb von drei Minuten soll ein
Baum (Mast) so nahe wie möglich an einem vorgegebenen Ziel gefällt werden -
natürlich muss der Athlet dabei arbeitstechnische Vorgaben einhalten und auf
die Arbeitssicherheit achten.
- Entasten: Die Athleten müssen auf zylindrischen
Stämmen 30 runde Äste, die in einem stan- dardisierten Muster eingesetzt sind, absägen. Diese Aufgabe
gilt es so stammeben und rasch wie möglich zu erledigen, ohne dabei auf die
Arbeitssicherheit zu vergessen.